K A R D IO J O U R N A L 108 Die DIGIT HF Studie Patienten mit fortgeschrittener chronischer Herzinsuffizienz Herz schwäche aufgrund einer gestörten systolischen Pumpfunktion des Herzmuskels haben eine verkürzte Lebenszeit und müssen häufig we gen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz akut ins Krankenhaus aufgenommen werden Die DIGIT HF Studie untersucht ob die Behandlung dieser Patienten mit dem Herzglykosid Digitoxin die Lebenszeit verlängert und Krankenhaus aufnahmen wegen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz vermei det Obwohl Herzglykoside Digitalis seit ca 200 Jahren zur Behandlung der Herzinsuffizienz verwendet werden und auch wenn bisherige Unter suchungen auf einen günstigen Einfluss von Herzglykosiden Digitalis bei der Behandlung der Herzschwäche hinweisen ist dies bisher nicht eindeutig geklärt Dies ist jetzt endlich mit der DIGIT HF Studie möglich Dazu werden in Deutschland und Österreich an über 40 Studienzentren ca 2000 Patienten eingeschlossen Die Patienten erhalten per Zufalls prinzip Randomisierung entweder Digitoxin oder ein Scheinmedika ment Placebo Weder Patienten noch betreuende Ärzte wissen ob der Patient Digitoxin oder Placebo erhält Dieses prospektive randomisierte doppel verblindete Studiendesign ist der Goldstandard zur eindeutigen Klärung der Wirksamkeit eines Medikamentes DIGIT HF wird unabhän gig von der Pharmaindustrie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Fördersumme von ca 3 2 Millionen Euro finan ziert nachdem ein unabhängiges Gutachtergremium die Wichtigkeit der Studie durch eine sehr positive Bewertung unterstrichen hat DIGIT HF ist damit eine der größten und finanziell umfangreichsten Studien die durch das BMBF gefördert werden Wenn DIGIT HF einen positiven Nutzen für die Behandlung mit Digitoxin bei Patienten mit fortgeschrittener systolischer Herzinsuffizienz nach weist stünde diesen Patienten eine einfache medikamentöse Therapie zur Verfügung die Prognose und Schwere des Krankheitsverlaufs verbessert www digit hf de

Vorschau MHH Kardio Journal 2019 Seite 110
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